Berlichingen

Berlichingen
Bẹrlichingen,
 
Götz (Gottfried) von, Reichsritter aus schwäbischem Adel, * Jagsthausen (Landkreis Heilbronn) 1480, ✝ Burg Hornberg (zu Neckarzimmern) 23. 7. 1562; wuchs am Hof des kaiserlichen Feldhauptmanns und Markgrafen Friedrich IV. von Brandenburg-Ansbach auf, verlor im Landshuter Erbfolgekrieg 1504 die rechte Hand, die durch eine eiserne ersetzt wurde. Berlichingen führte, ohne ein Raubritter zu sein, zahlreiche Fehden (u. a. gegen Nürnberg und Kurmainz) und wurde 1512 beziehungsweise 1518 geächtet; 1519 kämpfte er für Herzog Ulrich von Württemberg gegen den Schwäbischen Bund, wurde gefangen genommen und saß bis 1522 in Heilbronn in Haft. Im Bauernkrieg übernahm er im April/Mai 1525 nur gezwungen die Führung des Neckartal-Odenwälder Haufens und verließ die Bauern vor der Entscheidungsschlacht (Königshofen, 2. 6. 1525); er wurde deswegen vom Schwäbischen Bund erneut 1528-30 in Augsburg gefangen gehalten. Danach Gutsherr, kämpfte er 1542 im Dienst Kaiser Karls V. in Ungarn gegen die Türken, 1544 gegen Frankreich. - Seine eigene Lebensbeschreibung (1560, erstmals herausgegeben 1731) diente J. W. Goethe als Quelle für sein Drama »Götz von Berlichingen« (1773).
 
Ausgabe: Mein Fehd und Handlungen, bearbeitet von H. Ulmschneider (1981).
 
 
H. Ulmschneider: G. v. B. Ein adeliges Leben der dt. Renaissance (1974);
 V. Press: G. v. B. (ca. 1480-1562).
 Vom Raubritter zum Reichsritter, in: Ztschr. für Württemberg. Landesgesch. Jg. 40 (1981).
 

Universal-Lexikon. 2012.

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